Lange Zeit glaubte ich, ich sei völlig unkreativ. Nun gut, ich konnte Gedichte von
Christian Morgenstern rezitieren, auch Robert Gernhardt hatte ich gern, interpretierte die unfreiwillige Komik der
Friderike Kempners mit Mitteln durchaus freiwilliger eigener Komik u. s. w.
Aber selber etwas schreiben? Kann ich nicht, meinte ich. Aber dann geriet ich in die Fänge der
Bergedorfer Literatten und bemerkte plötzlich, dass ich ja
auch selbst dichten kann. Nun bin ich seit Oktober 1998 Mitglied dieser Gruppe und ganz nebenbei schuldig
an der Tatsache, dass sie nach langer Zeit der Anonymität ihren Namen erhalten hat.
Teilnahmen an Poetry Slams haben mich in der Meinung bestärkt,
dass Literatur keine intellektuelle Schwerstarbeit sein muß,
sondern auch viel Spaß machen kann.
Ich meine, Literatur gehört in die Öffentlichkeit.
Tiefschürfendes ist meine Sache nicht, ich bevorzuge
Texte, die man zur Basis einer Lese-Performance machen kann.
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