Am anderen Ende der Currywurst - Texte
Kritik eines Verlegers
von Arne Poeck
V ist der Verleger, A der Autor
- V
- Sie wollen also dieses Buch herausgeben?
- A
- Ja, es ist ein Buch, das auch Zeitgeschichte abhandelt.
- V
- Wird da viel Skandalträchtiges enthüllt?
- A
- Nein, wenn man vom Verhalten der Nazigrößen in den letzten Kriegstagen absieht.
- V
- Wird viel schmutzige Wäsche gewaschen?
- A
- Nur einmal - dann schmeißt die Frau ihren Mann heraus, weil er ihr dumm kommt.
- V
- Finden noch mehr persönliche Abrechnungen statt?
- A
- Nein, nur die Abrechnungen für diverse Tauschgeschäfte sind manchmal abenteuerlich.
- V
- Kommen viele Personen schlecht weg im Buch ?
- A
- Nein, nur ein unfreiwillig fahnenflüchtiger Soldat wird ziemlich lange von einer Frau in ihrer
Wohnung versteckt-,
hin- und festgehalten - der kommt wirklich nur schlecht weg - von ihr!
- V
- (das Wortspiel nicht verstehend) Werden wenigstens Persönlichkeitsrechte verletzt ?
- A
- Nein, denn die Geschichte ist größtenteils Fiktion.
- V
- Welche Materialien für einstweilige Verfügungen gibt es im Buch ?
- A
- Keine.
- V
- (schreit) Keine? Und sowas wagen Sie, mir anzubieten ? Raus!
Seien wir froh, dass Uwe Timm für das Buch "Die Entdeckung der Currywurst nicht zu Randomhouse ging.
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