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Wutzrap 2007

von Arne Poeck

Dieser Text wurde beim Wutzrock-Festival beim Beitrag von "SlamThePony" am 26.8.2007 von mir selbst vorgetragen.

Manches Jahr, da kämpfen wir uns stets durch Sumpf, Morast und Schlamm,
die Klamotten sehen wüst aus, doch so kommen wir zusamm´
und auch heute ist es ähnlich: schwarze Regenwolken dräu´n,
darum kommen wir auch wetterfest, am Fest uns zu erfreu´n.
Aber eins ist heute anders: heute hau´n wir auf den Putz:
Heute lesen wir zum Rocken - heute slamt nun mal die Wutz!

Nun ich werfe schräge Töne in die wüste Dichterschlacht,
dass die andern naserümpfend rufen: "Was der wieder macht -
seine Worte sind ja grausam - die Moral wird uns verrotten,
seine Verse sind so dreckig fast wie unsere Klamotten,
und wir meinen, was der bringt, ist nur zum Leute scheuchen nutz!"
Doch ich bin nun einmal so - heute slamt nun mal die Wutz!

Nutz´ das Mikrophon als Waffe, spür der faulen Worte Wucht,
und genieß´ mein Wort - das Publikum ist leider auf der Flucht.
Die Diktion wird unerträglich, was nun niemanden mehr stört:
Hab den Platz schon leergelesen - darum mich auch keiner hört.
Ich bin glücklich, füll´ die Bühne mit Trara und mit Krabutz -
Und ich halt ´s für ganz normal - heute slamt nun mal die Wutz!

Plötzlich donnert vor mir nieder das gewaltig´ Wappentier
dieses Festivals und schimpft vor Wut: "Was dichtest du denn hier?
Mann, du sollst manierlich schreiben - und doch nicht so unverfror´n,
was du hier so von dir gibst - da fallen ab mir ja die Ohr´n!"
Und das Wutzentier beschmeißt mich dann mit Lehm und andrem Schmutz -
Doch mit so was muss man rechnen: - heute slamt nun mal die Wutz!

Bombardiert mich mit viel Schmadder, bombardiert mich mit viel Matsch,
Bombardiert mich mit Morast, und auf mir macht es tüchtig "Klatsch!"
Und ich bin bis unten dreckig, speckig, und ganz zugekleckst,
denn die Wutz will nichts von mir als einen richtig saubren Text!
Fang ich also damit an - es ist vielleicht ein Modderschutz?
plötzlich hört sie auf zu schmeißen - danke dir, du "slamming Wutz!"

Ach ich wollt´ so gerne schweinigeln und ferkeln mit dem Wort,
doch die Wutz, die drohte schnell mir mit dem Bannstrahl hier vor Ort,
Und ich meinte voll Profitgier: ich dicht über "Sex and Sell"
aber streng ertönt das Wort: "Nein, wir sind nicht-kommerzi-ell!"
Höchstens der Verkauf des Schlamms ist hier erlaubt, hör´ ich verdutzt,
tja, so geh ´s nun einmal zu - wenn es slamt und wenn es wutzt!

Voller Freude seh´ ich nun, das Publikum ist wieder da,
meine Verse werden schön, doch dafür auch ganz schön gaga,
trage Hymnen übern Eichbaumsee mit lauten Worten vor,
und man leiht mir nunmehr gern und mit Vergnügen auch das Ohr,
Nicht faschistisch, nicht sexistisch, aber friedlich soll es sein,
hab ´s kapiert - ich schreib´ was Saubres, und ganz ohne Schweinerei´n.
und ich fasse dann das ganze in ´nen locker-flotten Rap
komm´ mir vor beim Rezitieren wie der allerletzte Depp
doch vielleicht mögt ihr auch so was - so mit Witzigkeit und Utz
leider muss ich aufhör´n nun - gleich slamen andre mit der Wutz!