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Am anderen Ende der Currywurst - Texte

Falsche Krebssuppe und Eichelkaffee für Alfredissimo

von Arne Poeck

in folgenden Text sind einige Zitate aus dem Buch "Die Entdeckung der Currywurst" eingearbeitet. Sie sind immer jeweils durch (in Klammern gesetzte kursive Seitenzahlen) der Normal-Ausgabe des Buches gekennzeichnet. Es ist möglich, dass die Sonderausgabe abweichende Seitenzahlen aufweist.

Personen:

  • Alfred Biolek in Alfredissimo-Hochform (abgekürzt mit A)
  • Lena Brücker , allerdings zeitlos, ca. 43 Jahre alt (abgekürzt mit L)

Es wird ein Mitschnitt aus der Sendung gezeigt.

(Alfredissimo-Melodie klingt an)

A
Da hat Ihr Buch ja einen ganz neuen Modetrend ausgelöst!
L
Die Currywurst? Die hab' ich schon 47 verkauft. Das Geschäft ging so gut wie später nie mehr - auch 68 war gut - da kamen die Studenten. Dann kamen die Pappbrötchen von McDonalds und später die Dönerbuden. (S.161)
A
Ja, so ist es - der Verfall der Esskultur, und dabei braucht man nicht viel Zeit, ein gutes Essen zu kochen. (anderer Tonfall) Umso erstaunlicher ist es, dass nun die einfache Küche wiederentdeckt wurde.
L
Freut mich ja auch - Hatte eigentlich nie viel Lust zum Kochen.
A
Ich ja auch nicht als junger Mann.
L
Aber als fast alles fehlte, war es eine Herausforderung für mich. Da hab' ich Lust bekommen. Aus wenigem viel machen, aus der Erinnerung kochen (S.35), das war es.
A
Ah, deshalb werden Sie mir heute eine falsche Krebssuppe kochen - Ich bin ja schon so gespannt!

(ein Topf kochendes Wasser und ein Hackbrett mit Gemüse ist zu sehen)

L
Ihr Mixer ist gut - hätt' ich damals auch gern gehabt. Ich musste den Sellerie, die 5 Karotten und die drei Kartoffeln ganz klein schneiden (S.30-31).
A
Zum Abschmecken nehmen Sie doch immer Tomatenmark, darf ich Ihnen assistieren?
L
Drei Esslöffel - zwei für den Geschmack - und einen fürs Auge - so sieht es wie Krebssuppe aus.
A
Ja, das Auge isst mit, das habe ich auch oft gemerkt. - Aber jetzt will ich Sie nicht bei Ihrem Zauberspruch stören.
L
(beim Einfüllen des Gemüses) Ohne den geht's nun mal nicht - Sellerie, Sellerie, Sipprisa, sipprisapprisumm. (S.321
A
So viel Salz ?
L
Soll doch nach Meer schmecken. Nu muss das kochen, bis alles sämig ist.(S.31)
A
Aber wir haben natürlich vor der Sendung die Suppe schon mal fertig gekocht

(A. schenkt mit einer Kelle die Suppe in die üblichen Riesensuppenteller.)

A
(ekstatisch) hmmmmmmmmmmmhhh! Einfach tosca! (S.65)
L
Hatte Hermann Bremer damals auch gesagt. Er meinte, schmeckt genaugenommen weit besser als richtige Krebssuppe. (S.34)

Ende des Mitschnitts, der Rest der Sendung wird zusammengefasst.

Alfred Biolek bietet Lena Brücker einen Küchenkaffee an, den sie gerne annimmt, als er ihr versichert, es sei kein Eichelkaffee.
Anschließend entspinnt sich eine Diskussion über die Röstzeit der vorher von der Schale befreiten und zerkleinerten Eicheln im Backofen (S.11) und über sonstige Qualitätskriterien des Getränks, z.B. das optimale Alter der Bäume, deren Eicheln gesammelt werden. Die Frage, inwieweit eine Südexposition der Eichen einen entscheidend verbessernden Einfluß auf die Eichelkaffeequalität hat, bleibt ungeklärt. Man einigt sich schließlich darauf, dass er in jedem Falle die Zunge gerbt (S.11).

Mittlerweile sehr in Zeitdruck kocht Alfred Biolek noch ein Geißfuß-Brenneselgemüse mit Zwiebeln und Fleischbrühe, das gerade in der letzten Sekunde fertig wird, als schon die Alfredissimo-Melodie ertönt.

Nun sind wir gespannt auf Lena Brückers nächsten Auftritt: Im Kochduell - dort wird sie ihr letztes Geheimnis lüften, das ihr nicht einmal Uwe Timm entlocken konnte: Currywurst für Vegetarier bzw. Kalbwürste aus Weißkohl. Geht denn das? "Klar - alles eine Frage des Abschmeckens!", sagt sie. (S.163)